Urlaub 2007 - Auf Hecht in Nord Hollands Poldern



Freitag, 26. Oktober 2007

Endlich geht es los. Das Fiebern auf den Urlaub und die Hechte hat ein Ende. Eigentlich sollte es um halb neun los gehen, geschafft haben wir es dann um halb elf. 4 Stunden und 30 Minuten sagt das Navi bei PKW mit Hänger. Ja, wir haben uns ein gebrauchtes Boot zugelegt, um ungestört von hohen Mietgebühren (ca. 50 Euro/ Tag) rausfahren zu können, wenn wir Lust haben.

So geht es denn nun mit Tempo 80 - 90 zwischen den LKWs in Richtung Medemblick. Eine ganz neue Erfahrung, denn bis auf das Abholen des Trailers, des Bootes und die Fahrt zum TÜV habe ich noch keine Erfahrung im Fahren mit Anhänger. Aber es geht besser als erwartet. Ohne Stau, selbst nicht auf dem Ring um Amsterdam, sind wir in nur 4 Stunden in Vlietlanden.

Schon während der Fahrt betont Tanja immer wieder, dass sie heute noch angeln will, zumindest eine Runde durch Medemblicks Kanäle machen.

Nach der Schlüsselübernahme an der Rezeption und dem Kauf der Angellizenzen geht die Fahrt zum Haus, einer Stolpe, mehr braucht man nicht zu zweit mit Hund. Trotzdem sind 6 Schlafgelegenheiten vorhanden. Die Einrichtung ist in gewissen Grenzen standardisiert, also weiß man im voraus, was man zu erwarten hat. Unser Häuschen wird anscheinend oft vom Eigentümer genutzt und ist deshalb ein wenig liebevoller ausgestattet als diejenigen, die fast ausschließlich zur Vermietung gedacht sind.

Also schnell die Sachen aus dem Auto geräumt, Außenborder betankt und mit dem Boot zur Slipstelle. Hier kommen die nächsten Probleme auf mich zu. Ich hätte vielleicht doch mal vorher das Rückwärtsfahren mit Hänger üben sollen. So brauche ich doch 6 - 10 Anläufe, bis der Trailer endlich richtig an der Slipstelle steht. Lampenträger abmontiert, dabei bemerkt, dass ich möglichst schnell eine zusätzliche Steckverbindung in das Kabel einbauen sollte, und das Boot zu Wasser gelassen.

Während tanja den Wagen mit Trailer zum Haus fährt versuche ich den Motor zu starten. Natürlich klappt es nicht, Sch....! Irgendwann springt er an, hört aber nach kurzer Zeit wieder auf zu laufen. Wie ist denn nun der Benzinhahn auf? Ohne Brille hab ich keine Chance. Also die Ruder in die Dollen und mit Muskelkraft zurück.

Am Haus angekommen noch einen Versuch gestartet und das Mistding läuft.

Tanja steht schon am Steg vor dem Haus und hat die Angelsachen bereit gestellt. Also schnell in meine Angelklamotten geschlüpft, das Boot beladen, dem Hund vorn im Boot einen Platz zugewiesen und dann geht es los. Schon im Park sind die Angeln im Wasser, bestückt mit tieflaufenden Wobblern an kurzer Leine, da die Polder in der Regel zwischen 80 cm und 1,20 m tief sind. Eigentlich ist es witzlos, im Park schon zu schleppen, in all den Jahren haben wir im Park beim Schleppen noch nie einen Biss gehabt, aber wer weiß?

Auf dem kleinen Vliet habe ich erstmal das GPS eingeschaltet, um festzustellen, wie schnell denn das Boot mit dem 4 PS Außenborder ist. Mit 2 Personen und Hund schafft er doch glatt 10 km/h, was will man mehr, wo doch die Geschwindigkeitsbegrenzung in den Poldern bei 6 km/h liegt. Wenn der Motor nun auch noch durchhält ...

Was soll ich sagen, die Fahrt durch Medemblick einschließlich Hafen war eine Pleite. Viele Blätter im Wasser, die sich an der Tauchschaufel und den Drillingen verfangen aber kein einziger Biss, nicht mal ein Zupfer. Dafür gab es ein paar Hänger, aber das ist normal. So geht es nach 2 Stunden, es ist schon fast dunkel, zurück nach Vlietlanden.

Schnell noch in den DEEN, den großen Supermarkt in Medemblick, zum Einkaufen und überrascht festgestellt, dass die Öffnungszeiten nun in der Woche bis 21 Uhr sind und der Laden auch wieder am Sonntag auf hat. Da sind auch Sonntags die Frühstücksbrötchen gesichert, denn der Bäcker in Medemblick macht ja Sonntags erst um 10 Uhr auf.

Schnell noch zur Tanke und den 20 l Kanister mit Benzin aufgefüllt, das sollte für die erste Woche bootsfahren reichen.

Nach dem Abendbrot noch schnell die Angelsachen überprüft, überlegt welche Wobbler morgen ausprobiert werden sollen, noch ein wenig in die Glotze geschaut, alle wichtigen deutschsprachigen Programme sind vorhanden, und ab ins Bett. Morgen soll alles besser werden.


Samstag, 27. Oktober 2007

Nach dem Frühstück ging es wieder los. Diesmal in Richtung Süden über das Große Vliet in Richtung Haunert, Oostwould und Midwould. In den Poldern









Das Wetter sollte eigentlich ideal sein, der Himmel leicht bedeckt, ein wenig Wind und rund 12° Lufttemperatur. Von den Poldern aus ist die eigentlich recht eintönige flache Landschaft dann doch recht reizvoll.




Heute scheint es Petri auch besser mit uns zu meinen. Der erste Hecht ließ nicht lange auf sich warten.

Ein 60er






Zwar kein Riese, nur 60 cm aber der Anfang war gemacht. Gebissen hatte er auf einen Rapala Super Shad Rap in RedHead, dem Wobbler mit dem Reklameaufdruck von Vlietlanden.

Nach dem Vermessen wurde er wieder in sein Nass zurück gesetzt, denn das hier vorgeschriebene Catch & Release sorgt für einen ausgezeichneten Hechtbestand.







Weiter ging es durch die Polder, mal breiter, mal schmaler. Die Blätter im Wasser sind schon ziemlich lästig, laufend muss irgend ein Kraut vom Drilling oder von der Tauchschaufel entfernt werden.

Hinzu kommen die Reste von Schilf und Rohrkolben, die entweder bei den Schilfschneidemaßnahmen ins Wasser gekommen sind oder eben schon als abgestorbene Pflanzenteile in allen Wassertiefen zu finden waren.

Es ist schon interessant, dass ein Wobbler wie z. B. der SSR, der einen ziemlichen Druck auf die Rute ausübt, schon bei dem kleinsten Weidenblättchen an einem Drilling seinen Lauf verändert.

Es dauerte nicht lange und Tanja konnte auch ihren ersten Hecht verhaften.

Ein 50er

Zwar nur ein 50er Schniepel aber, Hecht ist Hecht. Auf dem Bild kann man auch schön sehen, dass am linken Rand das Schilf noch steht und rechts schon abgemäht ist.

Unser Hund Palò hat C & R offensichtlich nicht richtig verstanden, so wie er sich beleckt.










Zwischendurch auch mal ein Foto von startenden Schwänen.

Startende Schwäne


Etwas später war Tanja wieder erfolgreich, 64er Hechtein schöner 64er Hecht konnte einem Rapala Sliver nicht widerstehen.

Das war es aber auch für den Tag. 2 weitere Hechte konnten sich noch kurz vor der Landung wieder rausdrehen. Das war irgendwie eigenartig, alle Hechte hatten nur ganz spitz gebissen, nicht wie im letzten Jahr, wo sie regelrecht auf die Wobbler geknallt sind und ich mir aus diesem Grunde extra einen Hakenlöser für tiefsitzende Haken zugelegt hatte.

Alle Fische ließen sich ohne Zange von den Drillingen befreien.

Ach ja, es gab auch einen traurigen Teil an diesem Tag. Wir mussten Abschied nehmen von dem Wobbler, mit dem wir bisher die meisten Hechte in Holland gefangen hatten, einen Rapala Sliver in RedHead. In einer Kurve kam Tanja mit ihrer Schnur in die Schraube und der Sliver verabschiedete sich für immer auf den Grund des Polders. Gut dass ich schon einen in Reserve gekauft hatte.



Sonntag, 28. Oktober 2007

Nach einem etwas späteren Frühstück, trotz Zeitumstellung gab es frische Brötchen erst ab 9 Uhr, ging es heute wieder in Richtung Medemblick, dann durch den Hafen und weiter durch den Parallelpolder zur N239 bis zur A7 und von dort Richtung Süden und über Twisk, Midwould und Oostwould zurück.

Bootsmann Palò


Unser Hund betätigte sich mal wieder als Bootsmann, oder war es doch Titanic? Egal, es machte ihm wie immer viel Spaß.

Kaum aus Medemblick heraus hatte Tanja schon wieder den ersten Hecht an der Angel.

68er Hecht

Ein schöner 68er wartete auf ein Fotoshooting.

Bei mir rührte sich nichts. Egal, Hauptsache, es geht weiter mit den Fängen. Von anderen Anglern haben wir mittlerweile nur schlechte Nachrichten bekommen, wen man auch fragte, nichts, wenn einer mal Glück hatte, dann einen Hecht. Da waren wir ja richtig gut dran.













Neben Hechten hatten wir sogar 2 mal das zweifelhafte Vergnügen, Schleimer zu haken. Wahrscheinlich wollten die auch mal auf ein Foto gebannt werden.









Trauerschwäne

Diese beiden Trauerschwäne begegneten uns an der A7. Erstaunlich, wie nah man an die mit dem Boot herankommt.

















Und wie überall, diese "Holländer" begutachten das Tun fast überall.












Wenig später hatte Tanja diesen schönen 64 cm Hecht an der Rute. Bei mir immer noch nichts. Aber was soll's? Ich war ja auch mit bootsfahren beschäftigt.





Kurz danach ging auch der 2. Sliver bei einem harten Hänger verloren.

Zum Ausgleich gab es bei Tanja noch einen kleinen 50er Schniepel. Das war es aber auch für diesen Tag. Ich bin mal wieder als Schneider heim gefahren.









Montag, 29. Oktober 2007

Was soll ich zu diesem Tag sagen? Wir sind wirklich bis in die letzten Ecken gefahren, nicht ein Zupfer. Wenn nicht die freundlichen Niederländer, die jedes Boot, das hinter dem Garten vorbei fährt, grüßen würden, der Tag wäre ziemlich frustrierend gewesen.

Deutlich über 20 km zurückgelegt und außer Blättern und ein paar Hängern nichts gefangen.

Frustriert bin ich nach unserer Rückkehr in den Laden von Maart gegangen. Maart selber war schon im Urlaub, 3 Monate macht er jedes Jahr Angelurlaub. Sein Vertreter hatte auch keine Erklärung, er meinte nur: "Es ist ja kein Ostwind". Vielleicht sollte ich es mal mit einem anderen Köder versuchen. Er riet mir zu einem Niels Masters DartMaster. Ein Jerk als Schleppköder? Na ja, Versuch macht klug.

Eines war mir aber schon klar, das gesteckte Ziel, 100 Hechte in 14 Tagen, war so nicht zu erreichen.

Mit einem Telefonanruf in Deutschland sicherte ich mir bei einem Angelgerätehändler noch schnell die beiden letzten Rapala Sliver, leider nicht in RedHead. Ein weiterer Anruf bei Bernd stellte sicher, dass er die Wobbler am Wochenende mitbringen würde.


Dienstag, 30. Oktober 2007

Der Tag begann mit einer Premiere.

Unser erster Hecht im Bungalowpark. Ein 40er, aber wer hat ihn gefangen? Natürlich wieder meine Frau. Und auch noch direkt vor dem Steg, an dem ein anderer Angler seine Ruten ausgeworfen hatte.

Im Laufe des Tages kam noch ein zweiter Schniepel bei Tanja an den Haken. Ich hatte wieder nur einen Aussteiger. Ich habe keine Ahnung, warum die Hechte so schlecht beißen und wenn, warum dann nur so spitz. Bisher habe ich noch keine Zange zum Hakenlösen gebraucht.

Ach ja, der Dartmaster kam auch für eine Weile an das Vorfach. Er läuft knapp unter der Wasseroberfläche und wedelt, wie ein Jerk eben wedeln soll. Andere Jerks machten das beim Schleppen aber nicht.

Als Ausgleich hier ein paar Landschaftsimpressionen:













Der Abend endete dann mal wieder im Angelladen in Wervershoof, wo wir wieder verzweifelt nach dem Sliver suchten und natürlich nicht gefunden haben. Wahrscheinlich ist der so fängig, weil der den Hechten nicht bekannt ist. Zum Ausgleich wurden dann gleich mal wieder ein paar Wobbler in neuen Farben mitgenommen.


Mittwoch, 31. Oktober 2007

Heute war mein Tag, Tanja blieb Schneider und ich konnte diesen schönen 68er Hecht mit einem Rapala Jointed überzeugen.



Also endete der Tag wieder im Angelladen. Vor lauter Frust hat sich Tanja eine Daiwa Viento geleistet. Wenn man bedenkt, dass die in Deutschland in der Regel zwischen 179 und 199 Euro kosten soll, dann waren die 159 Euro ein guter Preis, zumal wenn man bedenkt, dass der Angelladen eigentlich ein Zooladen mit angeschlossener Angelabteilung ist.

Eine neue Rute wollte sie sich nicht gönnen. Die Rutenpreise lagen aber auch deutlich über den in Deutschland üblichen Preisen. OK, ich habe ihr dann meine Rozemeijer Jointed Gentle Jerk in 30 - 60 g WG geliehen.

Bei der Schnur gab es nicht viel Auswahl. Fireline kam nicht in Frage, damit hab ich schon zu viele schlechte Erfahrungen gemacht. Blieb nur noch Corastrong Zoom in 15 kg und rosa. Mal sehen, wie die so ist. Beim Schleppen kommen sowieso ein paar Meter Mono davor, einerseits wegen der zusätzlichen Pufferwirkung und andererseits wegen dem Abrieb an den Ästen und sonstigen unter Wasser befindlichen Hindernissen.

Ach ja, ein neuer Wobbler musste auch noch mitkommen.

Mein Abend war also gerettet, Rolle bespulen.

So langsam mache ich mir aber Sorgen. Am Freitag kommen Bekannte von uns zu Besuch, denen ich von den fantastischen Möglichkeiten zum Hechtfang vorgeschwärmt habe. Wenn das so weiter geht, wie steh ich denn dann da?


Donnerstag, 1. November 2007

Der Tag fing gut für mich an.






Ein 50er Schniepel konnte einem Rapala Jointed nicht widerstehen. Nachdem Tanja gestern schon nichts gefangen hatte, erntete ich schon die ersten "bösen" Blicke.












Wie immer haben wir auch die entlegenen Polder abgesucht.

Aber auch ihre Stunde sollte kommen. Zurück im Hafen von Medemblick ging ihr dieser schöne 60er Hecht an den Haken.



Ich habe dann noch einen 50er nachgelegt und das war es für diesen Tag.

Glück gehabt, dass Tanja wenigstens einen Hecht hatte. 2 Tage ohne Fisch ...


Mittlerweile habe ich eingesehen, dass die Sitzposition hinten weniger als Suboptimal ist. Durch die niedrige Sitzhöhe sind eingeschlafene Füße vorprogrammiert und über mehrere Stunden mehr als unangenehm. Also die Bootsläden in Medemblick und Andijk abgeklappert, um einen passenden Sitz zu finden. In Andijk bin ich dann fündig geworden und für etwas über 100 Euronen konnte ich einen passenden Sitz und das dazu gehörige Drehgestell erwerben. Klar, aus Amerika in babyblau aber Hauptsache bequem.

Freitag, 2. November 2007

Morgens erstmal den Sitz eingebaut. In Ermangelung einer Bohrmaschine habe ich im Baumarkt einen Holzbohrer mit Sechskantschaft erstanden. Der passt in die Bitaufnahme meines Universalhalters. Die Montage war dann nur eine Sache von 20 Minuten.

Außer einem 60er Hecht von Tanja gibt es nichts zu vermelden.



Mein schlechtes Gewissen drückt mich immer mehr. Morgen kommen Martina und Bernd und die Hechte wollen nicht so recht. Vorsichtshalber hab ich schon mal einen Tisch im Restaurant bestellt, das wird vielleicht über die fehlenden Hechte hinweg trösten.

Einziger positiver Aspekt ist der neue Sitz. Ein ganz neues Gefühl und dazu auch noch mit Rückenlehne.


Samstag, 3. November 2007

Heute kommen Martina und Bernd. Sie wollten beim ersten Büchsenlicht, Martina ist auch Jägerin, losfahren. Also haben wir auf eine Morgentour verzichtet.

Um 11 Uhr waren sie dann auch da. Begrüßung, auspacken und etwas erzählen und dann war es auch schon 12 Uhr und die Rezeption war auf (Samstags nur von 12 bis 14 Uhr), um die entsprechenden Angellizenzen zu kaufen. Bernd war über den unklomplizierten Modus erstaunt. 25 Euro je Lizenz und das war es.

Zurück zum Boot und los ging es.



Von links nach rechts: Bernd, der Guide (ich) und Tanja.

Man kann sich wahrscheinlich nicht vorstellen, was für ein Gefühl ich hatte, als Bernd in Medemblick rief: "Fisch!"



Ein schöner 68er Hecht konnte sicher gelandet werden, puhhhhhhhh!



Man kann sich kaum vorstellen, wie mich dieser Hecht gefreut hat, man kann es vielleicht auf dem Bild sehen.

Köder war wieder der SSR in RedHead von Vlietlanden und das trotz des sehr klaren Wassers mit einer Sichttiefe von mindestens 80 cm.

Hier ist der stolze Fänger:



Bei einer Pause mit Kartoffelsalat und Schnitzelchen von Martina und Heinecken von uns gab es dann endlich auch einmal ein Foto von unserem Bötchen.



Unterwegs konnten wir noch einem Uferangler eine Pose, die abgerissen war, zurück geben. Er hat sich freundlich bedankt, da er bis zur nächsten Brücke bestimmt einen Kilometer hätte laufen müssen.





Die nächste Überraschung kam in einem sehr breiten Polder, in dem wir noch nie etwas gefangen haben.





Tanja konnte einen kleinen Schniepel verhaften.





Keine 5 Minuten später hatte sie den nächsten Fisch am Haken.



Man sollte mit Frauen eben nicht zum Angeln fahren ;) .

Auch Palò scheint den Fisch zu mögen.



Das war aber auch die Ausbeute dieses Tages. Bernd war glücklich, Tanja war glücklich und ich war in meiner Rolle als Guide glücklich. Was will der Mensch mehr.

Der Abend klang dann gemütlich bei einem sehr guten Essen im Restaurant Vlietlanden aus.


Sonntag, 4. November 2007

Nach dem obligatorischen Füttern der Enten mit den Brötchen vom Vortag



unter der Aufsicht von Paló ging es wieder los.

Der Guide hatte ein gutes Gefühl.



Schnell ging es los, Tanja konnte sich nicht zurückhalten und musste schon wieder einen kleinen Hecht mit einem Super Shad Rap in Firetiger verhaften.


Und schon wieder war es Zeit für eine Mittagspause. Die passenden Plätze findet man fast überall an den Poldern.

Picknick


Ziemlich genau 2 Stunden später war wieder Tanja mit diesem schönen 74er Hecht erfolgreich.



Irgendwie schien es wieder einmal Tanjas Tag zu sein, sie hat dann noch einen 30er Schniepel am Haken gehabt.

Was mich immer noch wundert, bisher haben ausnahmslos alle Hechte so spitz gebissen, dass ich bisher noch keine Zange zum Lösen der Drillinge gebraucht habe, merkwürdig.



Mit diesem Bild von der historischen Dampflok, die zwischen Hoorn und Medemblick verkehrt, endete dieser Angeltag ohne weitere Fänge. Klar gab es einige Bisse, eine Menge Hänger und Bernd versenkte seinen SSR bei einem Hänger durch Schnurbruch der Geflochtenen. Irgendwie hat er den Abrieb durch die vielen Äste im Wasser wohl unterschätzt.

Was blieb uns übrig als nach der Rückkehr noch einen Besuch im Angelladen zu machen. Bei mir landete ein Thriller in der Köderkiste und Bernd holte sich einen SSR-Nachbau von Byron mit eingebauten Geräuschkugeln.


Montag, 5. November 2007

Heute morgen hat es etwas geregnet. Also haben wir erstmal ganz in Ruhe gefrühstückt und sind etwas später losgefahren. Warum soll man schon mit nassen Klamotten losfahren, wenn solche Schauer hier nur von kurzer Dauer sind.







Dass es sich gelohnt hat zeigte wiederum Tanja, die mit diesem schönen Hecht vorlegte. Der hatte den Jointed so tief genommen, dass zum ersten Mal die Zange zum Einsatz kam. Vielleicht war das ja ein gutes Zeichen.











Kaum eine halbe Stunde später hat sie schon wieder zugeschlagen.


















Der nächste Fisch lies nur 20 Minuten auf sich warten.

Der hatte den hinteren Drilling in den Kiemen und den vorderen Drilling hinter den Vorderzähnen sitzen. Aufgabe für die lange Lösezange.

Ehrlich gesagt, da sind mir sie spitz beißenden Hechte lieber gewesen, da floss kein Blut.










So sah es stellenweise in den Poldern aus. Klar, dass da keine Rute im Wasser war.








Und schon wieder ein Hecht bei Tanja. Hechte im 30 Minuten-Takt. Das war Polderangeln, wie wir es aus den letzten Jahren kannten. Aber warum müssen die immer bei Tanja beißen?


















Endlich hatte ich auch mal wieder einen Fisch an der Angel. Es wurde auch langsam Zeit.












Keine 10 Minuten später meinte Bernd, er habe etwas hinter Martinas Köder herschwimmen sehen. Kein Problem, gedreht, alle Ruten außer Martinas aus dem Wasser und die Stelle nochmals abgefahren.

Der Erfolg gab mir Recht. Dieser schöne 64er konnte dem Jointed nicht widerstehen und verhalf so Martina zu ihrem ersten Hecht.

Petri Heil!










Kurz darauf kam Bernd endlich auch mal wieder zum Zuge. Sein neuer Wobbler bewies seine Fängigkeit.












Die nächste Stunde verlief ohne Biss.


Ein peinliches Erlebnis am Rande. Wir trafen 3 Italiener, die einen Blinker in die Büsche des gegenüberliegenden Ufers geworfen hatten. Klar, wir haben ihn geborgen und als Bernd ihn den Italienern zuwarf ist er ihm aus den Fingern gerutscht und versank vor ihren Füßen im Polder. Peinlich. Wir haben uns natürlich entschuldigt aber ...

Dann ein Ruf von Bernd: "Hänger! Nein, Fisch!"





Schon beim Einholen konnte man sehen, das ist ein Großer.














Hier sieht man dann den stolzen Fänger mit seinem 98er Hecht. Knapp an der Metermarke vorbei.



Ein dickes Petri Heil!

Gut dass wir schon auf dem Heimweg waren. Es wurde schon langsam dunkel, es kam Wind auf und zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen.



Als wir im Park ankamen war es stockdunkel und der Regen hatte zum Glück wieder aufgehört. Einzig die Wellen auf dem Großen Vliet waren etwas unangenehm.

Der Abend klang mit ein paar Bierchen und Erinnerungen an den bisher erfolgreichsten Angeltag unseres Urlaubs aus. Für Martina und Bernd war es der letzte Tag, Dienstag früh war ihr Kurzurlaub zu Ende.


Dienstag, 6. November 2007

Martina und Bernd sind abgefahren und wir machen uns, trotz des Windes, auf, schauen, was die Hechte machen.

Nach 4 Stunden noch nicht einen einzigen Zupfer. Da es immer ungemütlicher wurde hieß es zurück zum Ferienhaus.



Es war kalt und sehr windig, wie man leicht sehen kann.

Wir hatten nur noch ein Problem vor uns, das Große Vliet.

Klar, man kann rund ein Drittel des Großen Vliet durch parallel laufende Polder, in denen das Wasser dann ruhiger ist, umgehen, was übrig bleibt sind rund 800 m offenes Wasser.



Wir sind sicher zurück gekommen, aber ganz ehrlich, für Rauhwasser ist unser Bötchen nicht so wirklich geeignet.


Mittwoch, 7. November 2007

Die Vorboten des ersten großen Herbststurmes Tilo machen ein Rausfahren unmöglich. Selbst Spinnfischen vom Ufer aus ist fast unmöglich. Selbst schwere 80 g Jerks werden vom Wind verweht und in der Schnur sind riesige Schnurbögen.

Was soll's? Machen wir uns einen gemütlichen Tag mit lesen und entspannen.


Donnerstag, 8. November 2007

Es stürmt immer noch. An Hechte ist nicht zu denken. Also machen wir mal unserem Hund eine Freude und fahren nach Callandsoog an die See. Gummistiefel eingepackt und losgefahren.



Der Strand war menschenleer. Außer uns und unserem Hund hatte anscheinend niemand Gefallen an der steifen Briese. Unser Hund hat es genossen.

Nach der Rückkehr wurde es dann auch Zeit, das Boot aus dem Wasser zu holen und so langsam anzufangen, die Angelsachen zusammen zu packen. Morgen für 10:00 Uhr ist unsere Abreise geplant.


Freitag, 9. November 2007

Der letzte Tag ist angebrochen. Nach dem Frühstück wurde noch schnell der Wagen beladen, komisch, bei der Hinfahrt war der doch nicht so voll, nochmal kurz durchgesaugt, mehr ist nicht erforderlich, da die Endreinigung schon bezahlt ist und auf die Abnahme gewartet. Die kam auch wie verabredet kurz vor 10 Uhr, schaute, ob etwas zu Schaden gekommen ist und gab uns dann die Unterschrift, das alles in Ordnung war.

Schnell noch zur Rezeption, die Schlüssel und die Bettwäsche zurückgegeben und ab in Richtung Autobahn.

Die Heimreise verlief ruhig und unspektakulär, einzig ein kleiner Stau auf dem Kölner Ring und schon waren wir wieder daheim.

Erstaunlich, wie schnell 2 Wochen Urlaub vergehen.

Eines allerdings ist uns klar, nächstes Jahr fahren wir wieder hin, geplant ist Frühjahr und wieder im Herbst, allerdings werden wir doch wohl wieder im September/ Oktober fahren.


Schussbemerkungen

Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass tieflaufende Wobbler ab 14 cm Länge an kurzer Leine, die unter Wasser richtig "Radau" machen, die besten Fangergebnisse lieferten. Gefangen haben eigentlich alle Farben, wobei, rein gefühlsmäßig, die RedHeads besser gefangen haben, trotz des sehr klaren Wassers.

Auch bei den Niederländern, die vom Ufer aus mit Wobblern unterwegs waren, hatten mindestens die Hälfte derer, die wir gesehen haben, Wobbler in der Farbe RedHead im Einsatz und die werden es ja wohl wissen.

Wichtig ist auch, wenn man mit geflochtener Schnur fischt, ein paar Meter 0,40er oder 0,45er Mono vorzuschalten. Zum einen wegen der zusätzlichen Pufferwirkung und auch wegen der höheren Abriebsfestigkeit.

Beim Schleppen machen die dicken Wobbler einen ziemlichen Druck. Wer es preiswert haben will, der kann mit einer leichten Bootsrute in 1,80 m Länge hervorragend arbeiten. Meine Frau hat mit einer kurzen Jerkrute mit 30 - 60 g WG hervorragend gefangen und ich hatte mir speziell für's Schleppen eine Spro Sensitiv Boat mit einem WG bis 400g in 2,20m zugelegt. Anfangs war ich skeptisch aber die Rute hat sich als genial beim Schleppen gezeigt. Die zierliche sensible Glasfaserspitze zeigt jede Wobblerbewegung an, bzw. man sieht sofort, wenn sich ein Blatt im Wobbler verfangen hat und er dadurch nicht mehr richtig läuft. Das recht lange Griffstück ist angenehm, wenn man, so wie ich, die Rute auf dem linken Oberschenkel liegen hat und mit der rechten Kniekehle "festhält". Da hat man mehr Freiheit beim Steuern.

Noch eine positive Erfahrung. Normalerweise brauche ich pro Angeltag mindestens 3 - 4 Stahlvorfächer. Die bastel ich mir immer selber und ein 70 cm Vorfach aus 7 x 7 kostet mich dann auch rund 1 Euro.

Ich hab mir mal, einfach so zum Testen, Bungees von Cormoran geholt. 70 cm Vorfach in 10 Kilo kosteten rund 5,70 Euro, ziemlich happig. Trotzdem muss ich nach fast 2 Wochen Einsatz sagen, trotz vieler Hänger und einiger Fische ist das Vorfach wie neu. Einziger Kritikpunkt ist der Karabiner. Beim ersten Hänger war der aufgebogen. Kein Problem, gegen einen vernünftigen Cross-Lock ausgetauscht und das Vorfach ist seit dem ohne Beanstandungen im Einsatz gewesen. Klar, das ist nichts fürs Gufieren im Rhein, das würde dann doch zu teuer.

Zur Rollenfrage, eindeutig Multirolle. Wer es preiswert will, der nimmt z. B. eine Power Pirate von D.A.M. oder eine andere preiswerte Multi, die erfüllen ihren Zweck.

Ich hatte an meiner Sensitive Boat die Abu Ambassadeur Revo STX-L. Die passte farblich und optisch sehr gut, besser als die Abu C4. Tanja hat mit ihrer Daiwa Viento an einer Rozemeijer Gentle Jointed Jerk in 1,90 m, WG 30 - 60 g, geangelt und war mehr als erfolgreich.

Petri Heil!





© Ulrich Hoffmann 2007