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Spanische Flagge
Spanische Flagge

Barcelona
Unser 4. Urlaubstag




Der letzte Urlaubstag ist angebrochen. Die Reisetasche ist schon gepackt und nach dem Frühstück im Kofferraum des Hotels abgestellt worden. Heute sollen noch ein paar Sehenswürdigkeiten besucht werden, die wir uns als "Reserve" vorgenommen hatten.

Die Kolumbusstatue am Hafen, direkt am Ende der Ramblas. Sie zeigt einen lügenden Kolumbus, denn die Richtung, in die er zeigt, ist nicht die Richtung der  Neuen Welt. Mit der blauen Linie geht es zum Poble Espanyol. Dieses "Dorf" ist eine Ansammlung von typischen Häusern aus allen spanischen Provinzen. Es wurde zur Weltausstellung 1929 hier in Barcelona auf dem Mont Juíc errichtet.

Von hier aus sind wir weiter gefahren, vorbei an den verschiedensten Gartenanlagen bis zum Hafen. Dort sind wir ausgestiegen und sind in das Barri Gòtic, den ältesten Stadtteil von Barcelona, gezogen. Die Wurzeln dieses Stadtteils reichen zurück bis in die Römerzeit. Zum größten Teil Fußgängerzone, findet der "Wanderer" hier reichlich kleine Lokale und Geschäfte.

Nach dem Besuch eines kleinen Lokales war immer noch reichlich Zeit bis zur Abfahrt des Busses und so haben wir das gemacht, was viele Einwohner machen, wir sind in Richtung Las Ramblas gezogen, haben uns in ein Straßenlokal gesetzt, eine Sangria getrunken und dem bunten Treiben zugeschaut.

Besonders diese Beiden sind uns aufgefallen.

Es ist schon interessant, auf welche Arten hier versucht wird, etwas Geld von den Touristen zu bekommen, sei es mit Musik, Scherenschnitten oder wie dieser Mann, der in seinem Affenkostüm ahnungslose Touristen erschreckt und für das Schauspiel von den Gästen in den Straßenlokalen einen Obulus erwartet.

Für uns wurde es dann auch Zeit, so langsam zum Hotel zu ziehen, da die Abfahrt des Busses Richtung Flughafen näher kam.

Im Hotel angekommen erfuhren wir, dass sich die Abfahrtszeit um eine halbe Stunde verschoben hat, na gut, setzen wir uns eben noch mal hin. Von Mitreisenden, die den Tagesausflug zum Kloster Montserrat mitgemacht haben, erfahren wir, dass es auch hier eine Verspätung mit dem Bus gegeben hat.

Endlich kommt der Bus, von Alfredo keine Spur, dafür ist ein Begleiter der spanischen Partner-Reiseagentur an Bord. Im Gespräch mit ihm fragt er uns nach Alfredo, allgemeines Geraune. Der Spanier meint nur, er mache dieses Geschäft schon seit Jahren, aber so einem Menschen wie Alfredo sei er nun das erste Mal begegnet.

Am Flughafen angekommen, große Verwirrung. Unser Flug ist nirgends angezeigt. Nach einigem Herumirren scheint es so zu sein, dass wir uns am Counter von Austrian Airlines einchecken müssen. In der Schlange stehend erzähle ich von unseren "Erfahrungen" mit Verspätungen der Lauda Air in Ägypten. Die ersten Gerüchte tauchen auf, dass die Lauda Maschine ausfällt und wir mit der AUA um 22:50 Uhr statt um 21:20 fliegen sollen. Alles ist verunsichert, denn am Counter erklärt man uns, dass die Maschine pünktlich um 21:20 Uhr abfliegen würde. Genau das ist auch auf unseren Bordkarten angegeben.

Plötzlich ist auch Alfredo da. Wie sieht der denn aus, Hose und Jacket verschmutzt, als habe er die 4 Tage unter irgendeiner Brücke gehaust. Alfredo sagt zu, sich zu erkundigen. Seine anschließende Auskunft, der Flieger geht pünktlich stößt auf Skepsis. Dass der Flug nirgends angezeigt wird, erklärt er damit, dass schon mal ein Fehler passiert, er habe das schon häufig erlebt, komisch, ich als Frequent Traveller noch nie. Ganz bestimmt geht der Flieger beteuert Alfredo, er habe mitdem Chef der beiden Damen am Counter gesprochen, der würde ihn doch nicht anlügen.

Also auf und in die angegebene Abflughalle und auf ein Wunder gewartet. Die Ablugzeit rückt näher und von einem Flieger der Lauda Air ist nichts zu sehen. Auch die Anzeigetafeln zeigen keinen derartigen Flug an. Ich schaue mir die parkenden Flieger an, keiner mit dem Lauda Air Logo zu sehen.

Die Abflugzeit ist da und kein Flieger. Ich mache mich auf den Weg, um nach dem örtlichen Agenten für AUA zu suchen, und wirklich, ich werde fündig. Schon beim ersten Anblick muss ich fast laut loslachen, der scheint ein Bruder von Islam (siehe unser Ägyptenurlaub) zu sein. Ganz erstaunt erklärt er mir, dass er es nicht verstehen kann, dass wir noch nicht informiert sind, die Lauda Air Maschine habe Verspätung und werde um 22:00 Uhr abfliegen. Ich gebe ihm den Rat, doch einmal diese Information in der Abflughalle zu verbreiten. Sofort macht er sich auf den Weg. Wir gehen in eines der Flughafenlokale, um zumindest ein Abendbrot zu haben.

Wie ich es erwartet habe, um 22:00 Uhr geht kein Flieger Richtung Wien, wir müssen auf die planmäßige AUA Maschine um 22:50 warten.

Als wir dann endlich den Airbus 340 betreten, ist mir auch klar, warum wir mit dieser Maschine fliegen müssen. Ohne unsere Reisegesellschaft wäre die Maschine mit 20 oder 30 Passagieren zurückgeflogen. Da hat man doch aus ökonomischen Gründen die lauda Air in Wien gelassen und uns umgebucht. Das wäre sicherlich verständlich, wenn man es den Passagieren rechtzeitig mitteilen würde, aber mit einer derartigen Informationspolitik schafft man sich keine zufriedenen Kunden.

Ach ja, Alfredo ist dann auch noch im Flieger aufgetaucht, bepackt mit 3 Kartons Freixenet, hat er das Einsteigen in den Flieger auch noch behindert, denn mit seiner Gehbehinderung die Kartons die Treppe zum Flieger hinauf zu schaffen war nicht so einfach.

Alles in Allem, es war ein gelungener Urlaub, auch wenn wir wie üblich den Ärger mit der Lauda Air hatten, aber das habe ich ja schon erwartet, als Tanja mit der Buchung ankam. Mein Rat an Reisende mit Lauda Air, rechnet nicht mit Pünktlichkeit, das Wort steht nirgends im Programm von Lauda Air.


© Ulrich Hoffmann 2003